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5.000 Kilometer elektrisch unterwegs - das Interview

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5.000 Kilometer elektrisch unterwegs - das Interview

Jeden Tag sind mehr und mehr elektrische Fahrzeuge auf unseren Straßen zu entdecken, doch weil es viele Fragen zum Thema gibt, haben wir Michael Hölzel, unseren Leiter der Neukundenakquise, nach 5.000km zu seinen Erfahrungen befragt. Das Interview gibt es hier auch als Video zum Ansehen.
 

Marlene Hauptmann: Michael, du hast dich bei uns im Unternehmen als Erster dafür entschieden, dir ein reines E-Auto als Firmenfahrzeug zuzulegen. Was waren die Überlegungen, die zu dieser Entscheidung geführt haben?

Michael Hölzel: Genau. Ich hatte zu Beginn des Jahres die Möglichkeit, zum Ersten Mal auf ein rein elektrisches Fahrzeug umzusteigen. Und neben einer gewissen Skepsis, die da war, gab es auch eine große Portion Neugier, die mich angetrieben hat, mir diese Möglichkeit im Detail anzusehen. Ich habe mich dann nach einer genauen Analyse meines Fahrprofils, dazu entschlossen, umzusteigen.

Marlene Hauptmann: Und welche Gedanken sind dir gekommen, als du das erste Mal mit deinem neuen E-Auto unterwegs warst?

Michael Hölzel: Ich kann mich noch erinnern, als ich das Fahrzeug übernommen habe und zum ersten Mal den Startknopf gedrückt habe und mein Blick dann ganz unsicher zu der Verkäuferin gewandert ist, ob das Fahrzeug denn jetzt schon läuft oder nicht, und sie einfach wohlwollend genickt und gemeint hat, ich kann schon fahren. Und ich kann mich erinnern, dass mir die ersten Meter in besonderer Erinnerung sind, weil du die die Beschleunigung unmittelbar spürst. Du hast keine Verzögerung wie bei einem Verbrennerfahrzeug, sondern du erlebst es unmittelbar und es war eine tolle Erfahrung und ist es nach wie vor.

Marlene Hauptmann: Und was war das Resümee nach deiner ersten Fahrt? Und viel wichtiger: würdest du dich wieder für ein E-Auto entscheiden?

Michael Hölzel: Ich kann mich erinnern, dass die erste Fahrt dann tatsächlich von einem ständigen Blick auf die Reichweite geprägt war, aber es hat alles gut funktioniert. Und, um auf den zweiten Teil der Frage zu antworten, ich würde mich sofort wieder für ein Elektrofahrzeug entscheiden, weil es für mein Fahrprofil einfach sehr gut passt. 

Marlene Hauptmann: Und würdest du sagen, dass sich an deinem Fahrstil etwas geändert hat?

Michael Hölzel: Der Fahrstil nicht. Mein Fahrprofil besteht größtenteils aus Stadtfahrten, das heißt Morgen- und Abendverkehr in angemessenem Tempo. Was mir schon aufgefallen ist, dass ich mich bei längeren Strecken doch in einem sehr defensiven Fahrstil wiederfinde, was natürlich auch einer gewissen Reichweitenangst geschuldet ist, weil man ja noch mit genügend Reichweite zum nächsten Ziel kommen möchte.

Marlene Hauptmann: Stichwort Reichweite, ein guter Punkt. Wie sieht es damit aus? Das ist ja ein Thema, das sehr viele beschäftigt.

Michael Hölzel: Reichweite, ja. Bei meinem Fahrzeug ist es so, dass die Herstellerangabe 420km beträgt. Mit dem komme ich sehr gut aus. Bei meinem Fahrprofil bedarf es einer Ladung ein bis maximal zwei Mal die Woche. Bei längeren Fahrten, über Land und Autobahn, ist es schon so, dass man vor Fahrtantritt schon einplant, wo man dann seine Stopps zum Laden einlegt.

Marlene Hauptmann: Wichtiger Punkt: Ladeinfrastruktur. Wo lädst du dein Fahrzeug für gewöhnlich?

Michael Hölzel: Ich habe hier im Büro bei uns die Möglichkeit, das Fahrzeug zu laden und bin darüber hinaus noch mit zwei Ladekarten ausgestattet, die es mir erlauben, auch öffentlich zu laden. Mit dem bin ich bis dato die ersten 5.000km sehr gut durchgekommen. Das heißt, dass ich bei mir daheim keine Ladeinfrastruktur, also keine Wallbox montiert ist und ich hätte es ja auch noch nie vermisst. Wenn ich unterwegs bin, verwende ich die Möglichkeit des öffentlichen Ladens mit den Ladekarten und ich bin damit super ausgekommen. 

Marlene Hauptmann: Und bei längeren Fahrten, wie ist es da? Planst du da extra Ladestopps ein?

Michael Hölzel: Bei längeren Fahrten, ja, da sind gerade Ladestopps eine Pflicht, um einfach sicherzustellen, dass man seine Fahrziele erreicht. Da muss man ganz besonders darauf achten, dass die Infrastruktur der Ladung das Fahrzeug auch wirklich schnell lädt, um sicherzustellen, dass man den Ladestopp nicht zu lange hat.

Marlene Hauptmann: Zum Abschluss: Hast du noch ein paar Tipps oder praktische Erfahrungen, die du teilen kannst?

Michael Hölzel: Ich kann jedem empfehlen, sein Fahrprofil zu Beginn ganz genau zu analysieren, um zu sehen, ob es denn passt, ein reines Elektrofahrzeug zu fahren und die Ladestopps im Voraus zu planen – das funktioniert mittels App etc. wirklich wahnsinnig gut. Und abschließend vielleicht noch eine lustige Geschichte, die mir gerade einfällt: Ich wollte letztens aus einem Parkplatz vom Supermarkt rausfahren und da ist jemand, mit dem Rücken gewandt, vor mir gegangen und hat mich offensichtlich nicht wahrgenommen noch das Fahrzeug gehört. Als er mich dann im Augenwinkel wahrgenommen hat, ist er so einen Schritt auf die Seite gehüpft, weil er mich erst zu dem Zeitpunkt wahrgenommen hatte.

Marlene Hauptmann: Vielen Dank für diesen ersten Erfahrungsbericht und natürlich weiterhin gute Fahrt mit deinem Elektrofahrzeug!

Michael Hölzel: Danke, ich werde gerne berichten.

 

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