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Plug-in-Hybride: eine Alternative für Ihre Flotte?

Plug-in-Hybride: eine Alternative für Ihre Flotte?

Die Zahl der Plug-in-Hybridmodelle (PHEV) wird im Jahr 2020 dramatisch ansteigen. Sie bieten scheinbar ein gutes Gleichgewicht zwischen Gesamtbetriebskosten, Nutzbarkeit und CO2-Zielen, allerdings gibt es einige wichtige Elemente, die den Unterschied ausmachen könnten, ob diese Ziele erreicht oder völlig verfehlt werden.

Da im Jahr 2020 das CO2-Ziel von 95g/km voll zum Tragen kommt, bringen viele Autohersteller Plug-in-Hybride mit weniger als 50g/km auf den Markt. Diese Technologie wird wirklich zum Mainstream: Man kann sie in einem Renault Captur des B-Segments ebenso erhalten, wie in einer Mercedes A-Klasse des C-Segments.

Im Hinblick auf die Gesamtbetriebskosten bieten diese Modelle überzeugende Zahlen in Ländern, in denen Plug-in-Hybride von Steuervergünstigungen profitieren, was sie für ihren Besitzer oder Leasingnehmer attraktiv macht. Außerdem wird der Fahrer in Ländern wie Deutschland, Belgien, Spanien, Irland und Großbritannien, in denen die Sachleistung auf der Grundlage des CO2-Wertes berechnet wird, zum Wechsel auf ein PHEV-Modell angeregt. Kurz gesagt: Sie bekommen mehr Auto für ihre Steuergelder.

Darüber hinaus sind Plug-in-Hybride in der Regel kostengünstiger als reine Elektroautos und bieten gleichzeitig die zusätzliche Flexibilität eines Verbrennungsmotors, was ihren Einsatzbereich erheblich erweitert. Wenn Sie keine Ladestation finden, müssen Sie nicht gleich befürchten, festzusitzen. Daher scheinen Plug-in-Hybride die perfekten Fahrzeuge für Ihre  Flotte darzustellen.

Achten Sie auf den Kraftstoffverbrauch

Der offizielle Kraftstoffverbrauch eines Plug-in-Hybriden liegt zwischen 1,2 und 2 l/100 km, was die Gesamtbetriebskosten noch überzeugender zu machen scheint. Dennoch gibt es einen wichtigen Vorbehalt. Die durchschnittliche Kapazität der Batterie eines PHEV beträgt 11kWh, was etwa 40 km Fahrt mit Elektromotor ermöglicht. Sobald die Batterie leer ist, übernimmt der Verbrennungsmotor den Betrieb. Aufgrund des zusätzlichen Gewichts der Batterie verbraucht ein Plug-in-Hybrid mehr Kraftstoff als ein normales Auto mit Verbrennungsmotor und ist daher für häufige Fernfahrten auf der Autobahn höchst ungeeignet.

Damit Plug-in-Hybride für Ihre Flotte funktionieren, müssen Sie die richtigen Fahrerprofile auswählen. Der ideale PHEV-Fahrer pendelt über eine kurze Strecke zur Arbeit - eine Strecke, die vollständig mit der Batterie zurückgelegt werden kann. Im Idealfall kann der PHEV-Fahrer die Batterie sowohl zu Hause als auch am Büro aufladen, so dass der Verbrennungsmotor so gut wie nie aktiviert wird.

Größere Batterien

Die gute Nachricht lautet, dass sich die Technologie mit der Ausweitung des Angebots an Plug-in-Hybriden weiterentwickelt. Die Batterien werden von Jahr zu Jahr billiger, so dass die Autohersteller größere Batterien einbauen können, wodurch die vollelektrische Reichweite größer wird. Die jüngsten Neuzugänge auf dem Markt sind dafür ein Beispiel: Der Ford Kuga, der Opel Grandland X, der Citroën C5 Aircross und der Peugeot 3008 beispielsweise verfügen über eine Batteriekapazität von 13 kWh. Die neuen Mercedes A 250e und B250e haben sogar 15,6 kWh im Unterboden, wodurch sich ihre theoretische e-Reichweite auf 75 km erhöht.

Am oberen Ende der PHEV-Modelle steht der neue BMW X5 sDrive45e, mit nicht weniger als 24 kWh für bis zu 80 km Fahrt mit Elektromotor. Doch mit dem konkurrierenden GLE 350de hat Mercedes-Benz die Nase vorn. Er verfügt über eine riesige Batterie mit 31 kWh für mehr als 100 km emissionsfreie Fahrt. Ein weiteres Merkmal, das diesen SUV auszeichnet, ist, dass sein Verbrennungsmotor mit Diesel statt mit Benzin läuft - was bei einem schweren Auto wie diesem sinnvoll ist.

Wie sieht es mit „selbstaufladenden“ und „milden“ Hybriden aus?

Neben den Plug-in-Hybriden gibt es zwei weitere Arten von Hybriden. Der erste Hybrid ist das, was sein Erfinder und begeisterter Förderer als „selbstaufladenden“ Hybriden bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich um das System, das wir vom Toyota Prius, vom Yaris, vom Corolla und vom Camry sowie von allen Lexus-Modellen kennen. Der Vorteil dabei besteht darin, dass diese Modelle nicht an eine Ladestation eingesteckt werden müssen - sie werden „regenerativ“ durch Bremsen oder Ausrollen aufgeladen - aber der Nachteil dabei ist, dass die Batterien viel kleiner sind, weshalb sie nur wenige Kilometer elektrisch fahren können. Sie sind in einer städtischen Umgebung mit viel Stop-and-Go-Verkehr sinnvoll, weil hier die regenerative Bremsung und die Effizienz maximal zur Geltung kommen.

Die letzte Kategorie umfasst die „milden“ Hybriden. Sie bestehen im Grunde genommen aus einem vorhandenen Verbrennungsmotor, der elektrisch von einem winzigen Elektromotor unterstützt wird, welcher von einer Batterie in Schuhkartongröße angetrieben wird und das Auto niemals allein fahren kann. Dieser Elektromotor hilft nur dem Verbrennungsmotor, so dass dieser weniger Kraftstoff für seine Arbeit benötigt. Das ist für die Autohersteller eine einfache Möglichkeit, bei der CO2-Einstufung eines Autos ein paar Gramm abzurasieren, erwarten Sie aber nicht, mehr als ein paar Deziliter Kraftstoff pro 100 km einzusparen.

Selbstaufladende Hybride könnten Ihnen zwar immer noch zu bestimmten Steuervergünstigungen verhelfen, solange sie unter bestimmten CO2-Grenzwerten bleiben, diese sind jedoch im Allgemeinen viel weniger großzügig. Milde Hybride reduzieren den CO2-Ausstoß nur um etwa 5%, daher spielen sie bei der Verringerung Ihres Kohlenstoff-Fußabdrucks nur eine begrenzte Rolle.

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