Mobilitätsblog

Sicherheit von E-Autos

Sicherheit von E-Autos

Im Zusammenhang mit der E-Mobilität wird oftmals die Sicherheit der Fahrzeuge in Frage gestellt. So heißt es beispielsweise, dass E-Autos nicht sicher wären und sollte eine Batterie Feuer fangen, dann ließe sich diese nicht mehr löschen. Was aber steckt hinter diesen Aussagen und sind E-Autos tatsächlich unsicherer als Autos mit Verbrennungsmotor? Wir sind den häufigsten Argumenten auf den Grund gegangen.

 

E-Autos brennen häufiger als andere Autos

Das Risiko eines Brandes bei einem Elektroauto ist nicht höher als bei jedem anderen Fahrzeug auch. Alle Autos mit Zulassung müssen gesetzliche Anforderungen erfüllen, welche ein Höchstmaß an Sicherheit, gerade auch im Hinblick auf die Brandgefahr, für Fahrer und Insassen garantieren. Und das unabhängig vom Antrieb.[1]

Experimente der Feuerwehr haben zudem gezeigt, dass die Brandintensität nicht mit der Antriebsart, sondern den verbauten Materialien zusammenhängt. Vor allem Kunststoff findet sich in vielen modernen Autos in großem Ausmaß und stellt hier einen wichtigen Faktor dar.[2]

 

Wenn die Batterie eines E-Autos Feuer fängt kann man sie nicht löschen

Das Entzünden der Batterie wird in der Fachsprache auch als „Thermal Runaway“ bezeichnet. Dies kann beispielsweise durch schwere Beschädigungen oder Verformungen bei einem massiven Unfall geschehen. Sollte der Fall eines „Thermal Runaways“ eintreten, kann die Batterie nur unter erheblichem Wassereinsatz gelöscht werden. Unlöschbar ist sie aber selbst dann nicht. Die Feuerwehr besitzt für solche Szenarien eine spezielle Löschlanze. Damit kann das Löschwasser direkt in die Batterie gespritzt werden.

 

Elektroautos bieten bei Unfällen weniger Schutz

Ein Blick auf die Euro NCAP Crashtests zeigt hier sogar das genaue Gegenteil. Sowohl in der Kategorie „Familienfahrzeuge“ als auch bei den „Flottenfahrzeugen“ finden sich E-Autos stets auf den vordersten Plätzen. Viele der getesteten Elektrofahrzeuge wurden darüber hinaus mit der Höchstwertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Sollte es also zu einem Unfall kommen, ist man in einem E-Auto bestmöglich geschützt.

 

Bei einem Unfall besteht für die Helfer aufgrund der Hochspannung Lebensgefahr

Das Hochvoltsystem wird bei einem Unfall sofort abgeschaltet. Dieser Abschaltmechanismus ist oft an den Auslöser des Airbag-Systems gekoppelt und sorgt so für die Sicherheit der (Erst-)Helfer.

Unabhängig von der Antriebsart empfiehlt es sich allerdings, eine Rettungskarte mitzuführen. Damit können sich Rettungskräfte direkt einen Überblick über sicherheitsrelevante Systeme im Fahrzeug verschaffen. Die Rettungskarte kann hier heruntergeladen werden.[3]

 

Das Laden eines E-Autos ist gefährlich

Der Strom zwischen Auto und Ladestation fließt erst, wenn eine sichere Verbindung hergestellt wurde. Dazu werden die Stecker sowohl am Auto als auch an der Ladestation automatisch verriegelt. Erst nach dem Beenden des Ladevorgangs mittels App oder direkt an der Ladesäule werden diese wieder entsperrt. So ist die Sicherheit auch bei hohen Leistungen stets gewährleistet. Ein Überladen der Fahrzeugbatterie ist übrigens nicht möglich. Wie bei allen elektrischen Geräten mit Akku, sollte aber auch das E-Auto möglichst rasch nach der Vollladung abgesteckt werden, um die Lebensdauer der Batterie zu schonen. [4]

Grundsätzlich gilt: beim Hantieren mit Strom ist immer äußerste Vorsicht geboten. Daher muss jede Ladestation von einem Fachmann in Betrieb genommen werden. Bei unsachgemäßer Installation kann es im schlimmsten Fall zu einem Brand kommen.

 

Die Gefahr für Unfälle steigt bei Fußgängern und Radfahrern

Durch das fehlende Motorengeräusch sind Elektroautos sind bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h leiser als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Bei schnellerer Fahrt machen auch E-Autos durch das Abrollgeräusch der Räder auf sich aufmerksam. In Bereichen mit vielen Passanten und langsamen Geschwindigkeiten gilt deshalb besondere Vorsicht. Vor allem ältere E-Autos können hier überhört und übersehen werden, da diese komplett geräuschlos unterwegs sind. Neuzugelassene Elektrofahrzeuge müssen hingegen bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h ein akustisches Signal von sich geben.

 

Wie man sieht, sind E-Autos nicht per se gefährlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, ein paar Unterschiede sind dennoch im täglichen Gebrauch zu beachten. So sollte in manchen Bereichen, wie zum Beispiel Begegnungszonen, aufgrund der geringeren Geräuschkulisse sowohl von E-Auto-Fahrern als auch Passanten erhöhte Aufmerksamkeit geboten werden. Auf anderen Gebieten, wie beispielsweise bei Crashtests, schneiden E-Autos im Vergleich zu anderen Fahrzeugen bereits gleich gut oder sogar besser ab. In Hinblick auf die Sicherheit steht einem Umstieg auf die Elektromobilität also nichts im Wege.

 

[1] https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/sicherheit-elektroauto/
[2] https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/sicherheit-elektroauto/
[3] https://www.oeamtc.at/mitgliedschaft/leistungen/rettungskarte-zum-ausdrucken-was-ist-das-16185316
[4] https://www.basler.de/de/privatkunden/news-tipps/reisen-und-wohnen/vorurteile-zur-sicherheit-von-elektroautos.html

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